Standortmarketing - Begriff, Abgrenzung, Beispiele, Tools

Standortmarketing - der Begriff

Gemäß Wikipedia ist Standortmarketing der Oberbegriff über die in der Literatur und Praxis vielfach undefiniert verwendeten Begriffe wie Straßen-, Stadtteil-, City- (Innenstadt-) und Regionalmarketing. Das standortbezogene Marketing ist die Ausrichtung einer Stadt oder Region – als Standortanbieter – an regionale, nationale und internationale Standort-Märkte.

Für das Marketing, das seinen Handlungsfokus auf die Stadt, Region als Ganzes legt, verwenden wir im Folgenden den Begriff Stadtmarketing oder Regionmarketing in großräumigen bis ländlichen Gebieten. Liegt der Fokus auf einen Stadtteil, wie der City, sprechen wir vom Citymarketing.

Steht die Marketingaktivität einer Filiale im Fokus, sprechen wir von Filialmarketing. City- und Stadtmarketing werden eher von Kommunen betrieben, das betriebliche Filialmarketing von Unternehmen der Privatwirtschaft, vorzugsweise Filialisten.

Bsp.: Datenanalyse des Standortmarketing am Beispiel der Passantenfrequenz in Köln

Abb: Datenanalyse des Standortmarketing am Beispiel der Passantenfrequenz in Köln (Quelle Go*Local)

Standortmarketing als Stadtmarketing

Ziel ist die Beeinflussung der Standortentscheidungen von Unternehmen. Dabei richtet sich das Marketing auf die Sicherung bestehender Betriebsstätten sowie die Gewinnung von neuen ansiedlungswilligen Unternehmen.

Standortmarketing umfasst die Beschaffung und Vermarktung von Grundstücken sowie die Beeinflussung von Stadtentwicklung, der Infrastruktur, des Verkehrs und der Umwelt. Die Stadt wird dabei als Produkt verstanden, das entsprechend attraktiv gestaltet (Produktpolitik) und wirksam vermarktet werden soll.

Ziel ist es die Zielgruppe bzw. die Entscheidungsträger der Unternehmen für die Stadt zu gewinnen. Konkret will das Standortmarketing:

  • mehr Bekanntheit und ein besseres Image bei der primären Zielgruppe Unternehmen erreichen
  • bei Touristen, Investoren, qualifizierte Arbeitskräfte, Familien werben und so
  • zusätzliche Kaufkraft an den Standort bringen.

Standortmarketing als Citymarketing

Citymarketing oder auch Innenstadtmarketing genannt, ist in seinen Maßnahmen auf die Förderung der Attraktivität der Innenstand ausgerichtet. Hauptansatzpunkte der Zielerreichung sind Maßnahmen in Bezug auf den innerstädtischen Einzelhandel (Einzelhandelsmarketing) und des Fremdenverkehrs (Tourismusmarketing).

Die einzelnen Handlungsbereiche leiten sich aus der politisch-wirtschaftlichen Zielsetzung Kommune. Diese reichen von strategische Ziele (z.B. Image) das über Kulturveranstaltungen oder Events gefördert werden kann, genauso wie auch die Bearbeitung der Problembereiche (z.B. Leerstände oder das Innenstadtsterben) einer Stadt.

Standortmarketing als Filialmarketing

Während der Fokus beim Stadtmarketing auf der Vermarktung kommunaler Standorte liegt, ist er beim Filial-Marketing von Einzelhandelsbetriebe, Gastronomien und Dienstleistungsunternehmen auf die Filiale und das Filialnetz ausgerichtet. Auch im Filialmarketing werden vorhandene Kunden, Zielgruppen und deren räumlichen Schwerpunkte am Standort analysiert.

Diese standortbezogenen Marketinganalysen dienen der Aktivierung der Kundenströme zum Filialstandort. Erreicht werden diese Ziele bzw. mit der optimierten Verteilung von Werbemittel. Trotz der zunehmenden Bedeutung vom Online-Marketing (vgl. digitale Visitenkarte) ist die Handzettelverteilung immer noch eine der wirkungsvollsten Werbemaßnahmen vor Ort.

Instrumente und Tools für das Standortmarketing

Marktanalyse und Standortanalyse - Von der White-Spot-Analyse bis zur Werbemittelverteilung

Vor jeder einzelnen Marketingmaßnahmen steht die Marktanalyse sowie Standortanalyse. Untersucht werden Faktoren, die für die unterschiedlichen Branchen relevant sind. Für die Einzelhandelsbrauche sind dieses beispielsweise die Eigenschaften der Lage, wie die Kaufkraft oder Einwohner, aber auch die Zu- und Abfluss-Frequenzen.

Ziel ist die Berechnung des Potenzials des Standortes. Je nach dem Geschäftsmodell eines Unternehmens, sind unterschiedliche Einzugsgebiete für die Potentialberechnungen relevant. Ein Nahversorger wie Supermarkt oder Bäcker führt diese Berechnungen für ein kleineres Einzugsgebiet durch, als beispielsweise ein großes überregionales Möbelhaus.

Standortanalysen werden für die Suche nach potenziellen neuen Standorten (White-Spot-Analyse) genauso eingesetzt, wir bei der Werbemitteloptimierung bei bestehenden Filialen. Sie sind das sprichwörtliche Fundament des Marketings für einen Standort.

Moderne Software- und Online-Tools verarbeiten großen Datenmengen, analysieren und bereiten diese graphisch auf (Geomarketing). Ein leistungsstarkes und auch für kleine Unternehmen einsetzbares Tool ist Go*Local der Shopunits GmbH. Mit diesem Online-Tool lassen sich vergleichsweise einfach weitreichende Markt- und Standortanalyse erstellen.

Quelle, Empfehlungen:
- Wikipedia (DE): Standortmarketing
- Touchpoints (YouTube): Was ist Standortmarketing und wie kann es Ihnen helfen?

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